Kirche im Grünen
Unter freiem Himmel
Ob es Regen gibt oder die Sonne scheint – Gottesdienste im Grünen erfreuen sich großer Beliebtheit. Christinnen und Christen, oftmals in ökumenischer Verbundenheit, verlassen den umgrenzten Raum der Kirchenmauern und tauschen den gewohnten Rahmen gegen die Unmittelbarkeit der Schöpfung ein. Dann steht der Altar auf einer grünen Wiese, am Rande eines Wanderweges, auf dem Berg mit dem weithin sichtbaren Gipfelkreuz, in der Ruine einer alten Kapelle, an der legenden behafteten Eiche unweit des Dorfes oder auch am Strand. Ein Posaunenchor ist als Unterstützung dabei, er trägt die Töne übers Land. Pilger, Wanderer und Ausflügler bleiben stehen und feiern mit.
Gottesdienste im Grünen sind meist sehr kurzweilig und nehmen gestalterisch die Atmosphäre ihrer Umgebung auf. Die Weite des Himmels und die Berührung der Natur ermöglichen eine ganz besondere Glaubens erfahrung. Der „weite Raum“ Gottes (Psalm 31,9) und die „Quelle des Lebens“ (Psalm 36,19) können anders, sinnhaft erfahren werden. Nähe und Distanz finden ihren je eigenen Ausdruck.
Ein Kesselgulasch oder Kaffee und Kuchen im Anschluss erleichtern die Entscheidung, sich auf den Weg zur „Kirche im Grünen“ zu machen. So sind die Gottesdienste oft auch attraktiv für Menschen, die sonst eher selten die Schwelle einer Kirche überschreiten. Sie erleben Kirche als offen, einladend und geistreich.